Schach in Werden 17.9.2006
Das Schachgeschehen in Werden
am letzten Wochenende wurde hauptsächlich durch das von den Schachfreunden
Werden ausgerichtete Werden Open Schachturnier und das erste
Meisterschaftsspiel in der neuen Saison der in die Verbandsklasse
aufgestiegenen ersten Mannschaft der Schachfreunde bestimmt.
Jens Rehfeldt vom
Veranstalter steht bereits vor der letzten Runde als Sieger des Werden Open fest.
Er besiegte am letzten Freitag seinen bis dahin schärfsten Konkurrenten Klaus
Biermann aus Werden. Damit hat sich Rehfeldt glänzend rehabilitiert, nachdem er
im Vorjahr nur einen enttäuschenden Mittelplatz in diesem Turnier hatte belegen
können.
Auf den zweiten Platz ist
jetzt Ingo Schwarz vom SC Lindau vorgerückt. Ihm gelang in der Eröffnung nach
dem Scheinopfer seines weißen Bauern auf e 4 ein Überraschungscoup, als sein
Läufer auf f 7 einschlug und mit Dame und Springer eine für Schwarz kritische
Situation schuf. Sein Gegner, Martin Schettki vom SC Listiger Bauer, gab schon
nach 7 Zügen entnervt auf, obwohl er durchaus noch Chancen hatte, wie die
spätere Analyse der Stellung ergab.
Der Zweikampf der beiden
Werdener Senioren Willi Müller und Rudi Zannoni beim Werden Open wurde in der
Eröffnung von einer Variante des klassischen Damengambits bestimmt. Am Schluss
setzte sich der erfahrenere Müller durch.
Die erste Mannschaft der
Schachfreunde Werden, die beim Heimspiel in den Domstuben mit zweifachem Ersatz
antreten musste, rang ihren Gegner SV Mülheim-Nord IV mühsam mit 3 : 2 nieder. Klaus
Biermann, Stefan Eggebrecht und Dirk Brixius hatten mit ihren Siegen schon eine
3 : 1 Führung herausgespielt. Dabei hatte Brixius in der Eröffnung seine Dame
gegen 2 Leichtfiguren und einen Bauer des Gegners hergeben müssen. Dass er das
Blatt noch wenden konnte, war fast ein Wunder. Drei Remis festigten die
Werdener Führung. Aber dann ging erwartungsgemäß noch das Spiel an Brett 1 verloren.
Nun durfte sich Dr. Marcus ter Steeg in der letzen noch laufenden Partie keine
Niederlage leisten. Er hatte im Endspiel einen Bauer weniger und war in
Zeitnot. Es war wie im Krimi. Mal schien das Spiel zu kippen, mal konnte er die
Balance wiederherstellen. Und nach geschickten Manövern durch Marcus hatte der
Gegner zwar immer noch einen Bauer und sogar einen Läufer mehr, aber es war ein
Randbauer, und der Läufer beherrschte nicht dessen Umwandlungsfeld in der Ecke
des Bretts, so dass auch diese Partie remis endete, kurz bevor das Blättchen
der Schachuhr fiel. Damit war der Werdener Gesamtsieg gerettet.
Erfreulich ist das
Abschneiden der Breitensportmannschaft mit einem Unentschieden in ihrem ersten
Spiel der neuen Saison gegen Wacker Bergeborbeck. In dieser Mannschaft werden
von den Schachfreunden Werden nur Jugendliche eingesetzt, und die intensive
Jugendarbeit des Vereins zahlt sich nun aus. Am ersten Brett siegte Fabian
Munsch. Er konnte nach geradezu euphorischem Spiel dem zu defensiv
eingestellten Gegner die Dame abnehmen. Pech für Benedikt Nowak am zweiten
Brett, dass er schon nach 10 Zügen eine gegnerische Mattdrohung übersah.
Dominique Haller zwang durch eine gute Eröffnung und starken Angriff seinen
Gegner, die Dame zu opfern, und hatte
danach keine Mühe mehr zu gewinnen. Ein besonderes Lob verdient Justus Gärtner,
der trotz guten Spiels gegen einen routinierten erwachsenen Gegner die Waffen
strecken musste.