Glücklicher 4½:3½-Sieg in Katernberg
Zur vierten Runde der Bezirksklasse reiste die
dritte Mannschaft der Schachfreunde Werden am Sonntag nach Katernberg und war
auf dem Papier leicht favorisiert – besonders weil SF Katernberg VI die ersten beiden
Bretter ersetzen musste.
Zwischen Theorie und Praxis liegt aber einiges. An
den meisten Brettern sah es nämlich nach knapp drei Stunden gar nicht rosig
aus. Die Werdener Stefan Eggebrecht und Stefan Barthelmes sahen keine
Gewinnmöglichkeiten mehr und nahmen an den beiden Spitzenbrettern jeweils
Remisangebote an. Sven Schriewer konnte sogar die zwischenzeitliche 2:1-Führung
erzielen. Er hatte in einem klassischen Turmendspiel aktiver agiert, konnte
einen starken Turm auf der 7. Reihe platzieren und dadurch verbundene
Freibauern erkämpfen, die die Partie schließlich entschieden. Allerdings
standen die Werdener an den fünf verbleibenden Brettern unter Druck.
Lutz Isenberg hatte bereits in der Eröffnung einen
Bauern und das Rochaderecht verloren. Auch seine geschickte Verteidigung
änderte nichts daran, dass der Gegner besser stand. Da war es schon
überraschend, dass dieser bei beginnender Zeitnotphase eine Punkteteilung
anbot, die schnell angenommen wurde. Bei Harri Tödtloff lief es leider anders.
In seiner über lange Zeit ausgeglichenen Partie hätte man eher leichte Vorteile
für den Werdener vermutet, aber er überließ dem Gegner die Initiative, die
dieser zu nutzen wusste und zum 2½:2½ ausglich.
Die Partie von Jürgen Schützdeller war nichts für
schwache Nerven. Auch durch beidseitige Fehler und ausgelassene Chancen
wechselte die Prognose mehrmals. Schließlich setzte sich die größere Erfahrung
durch und Schützdeller brachte die Werdener wieder in Führung. Die beiden
letzten Partien standen jedoch weiterhin deutlich besser für die Katernberger.
Hans-Jürgen Hunecke konnte zwar lange mithalten, aber nach Materialverlust ließ
sich sein Kontrahent nicht mehr aufhalten. Fast gleichzeitig mit dieser
Niederlage kam aber der überraschende Punkt durch Michael Grevendick! Trotz
materiellem Nachteil kämpfte er bis zum Schluss und bewies, dass sich das auch
lohnen kann. Mit einer tollen Kombination hätte er einen Turm gewonnen. Als
sein Gegner das einsah, gab dieser entnervt auf, denn er stand eigentlich kurz
vor dem Gewinn der Partie.
Mit den beiden Punkten aus diesem Mannschaftskampf
ist das Saisonziel, der Klassenerhalt, schon fast perfekt, sodass man in Werden
nun sogar die obere Tabellenhälfte anstreben kann.