Ein kleines Licht in der langen Dunkelheit

Mittlerweile ist es nun schon mehr als sechs Monate her, dass Corona die Schachwelt komplett lahm gelegt hat. Nun ja, man kann natürlich online Schach spielen. Das vertreibt die Langeweile und man kann ein wenig Taktik üben. Richtige Partien gegen ‚echte‘ Gegner ersetzt das aber nicht. Und es kann auch keiner sagen, wie lange das noch so weitergeht. Ja es gibt ein paar kleine Fortschritte. Training mit bis zu zehn Personen und auch einige Veranstaltungen kann man mittlerweile wieder besuchen. Aber machen wir uns nichts vor, wenn die Anzahl der Neuinfektionen wieder steigt, ist das auch ganz schnell wieder Geschichte. Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Aber das Leben muss natürlich auch weitergehen. Und wenn man die Presse so verfolgt, hat man zwar den Eindruck, die Welt besteht nur aus Fußball, aber das ist natürlich nicht so.

Und da kommt es gerade recht, dass die Deutsche Schachjugend, angeführt von Jörg Schulz, beharrlich darauf besteht, die Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften trotzdem durchzuführen. Ja, im Erwachsenenbereich ist es natürlich nicht schön, wenn man beschließt zwei Jahre in eine Saison zu legen, aber machen kann man das schon. Nur wie soll das im Nachwuchsbereich funktionieren? Nächstes Jahr sind die Kinder und Jugendlichen schließlich ein Jahr älter. Qualifikationsplätze passen dann ggf. nicht mehr zu den Altersklassen. Wenn es irgendwie geht, sollte man versuchen die Meisterschaften (auch ohne optimale Rahmenbedingungen) trotzdem durchzuführen.

Da waren wohl einige überrascht, als die DSJ ankündigte, die im Juni ausgefallenen Einzelmeisterschaften, jetzt in den Herbstferien nachzuholen. Nun musste alles sehr schnell gehen, denn zu Ostern sind ja nicht nur die NRW Meisterschaften, sondern auch noch einige Qualifikationsturniere ausgefallen. Und so haben die Schachjugend Ruhrgebiet und die Schachjugend NRW mal eben kurzfristig die Turniere organisiert. Und abgesehen von der knappen Zeit, hat das auch recht gut geklappt. Hier schon mal ein großes Dankeschön an die Organisatoren, die in kürzester Zeit und unter schwierigen Umständen das super hinbekommen haben. Das waren die ersten Schachturniere nach sechs Monaten!

Und hier waren (und sind) auch einige Werdener Spieler am Start.

Bei den Ruhrgebietsmeisterschaften starteten…

…in der U14: Alexander Claussen

Mit 3 Punkten aus 9 Runden erreichte er ‚nur‘ Platz 9 von 10. An seiner Turnierleistung von 1395 sieht man, wie stark das Turnier besetzt war.

…in der U16w – U18w: Venice Barthelmes

Mit 3 Punkten aus 6 Partien erreichte Venice einen geteilten 2. Platz und qualifizierte sich souverän für die am 13.09. stattfindende NRW-Einzelmeisterschaft U18w.

…in der U16: Gergely Mann

Gergely erreichte 4,5 Punkte aus 7 Partien und belegte damit einen hervorragenden 4. Platz. Da es nur zwei Plätze für die NRW-EM gab, reicht das leider nicht für das Finale.

Bereits für die NRW-Meisterschaften qualifiziert waren Louisa Blume (U10w) und Daniela Claussen (12w) – und nun auch Venice.

In der U10w hatte es Louisa mit der starken Konkurrenz schwer. Sie erkämpfte 2 Punkte aus 9 Runden und belegte Platz 16 von 18.

In der U12w hatte Daniela einen tollen Turnierlauf und ärgerte den einen oder anderen Turnierfavoriten. Am Ende erreichte sie 5 Punkte aus 9 Runden und eroberte den 5. Platz.

Die Turniertabellen können auf der Webseite der SJNRW eingesehen werden.

Ebenfalls sehr erfolgreich waren unsere Gastspielerinnen:

Clara Yumi Kanno startete bei den Rheinland Pfalz Einzelmeisterschaften und konnte mit 4 Punkten aus 5 Partien den Meistertitel in der Altersklasse U14w mit nach Hause nehmen. Damit hat sie sich zum 2. Mal (nach 2018) für die Deutsche Einzelmeisterschaft qualifiziert.

Kiara Walter startet am Sonntag (06.09.) bei der NRW-EM U14w. Sie qualifizierte sich bei der Münsterlandmeisterschaft.

Viktoria Bekker gewann souverän mit 6 Punkten aus 6 Partien die Ruhrgebietsmeisterschaft und startet nun am 12.09. bei der NRW-EM U16w.

Zu erwähnen ist noch, dass bei der NRW-EM U10, Collin Goldkuhle vom Nachbarverein Germania Kupferdreh mit Platz 4 ebenfalls einen Startplatz für die DEM errang.

Zusammenfassend kann man sagen: JA, es gibt noch Schach und JA, wir sind auch noch dabei! Und es gibt auch wieder (einige wenige) Schachturniere. Man muss sie suchen und sie sind auch schnell ausgebucht, aber es gibt sie noch.