Schachfreunde Essen-Werden 1924/80 e.V.

Erste Mannschaft nach Sieg über Rheinhausen kurz vor dem Aufstieg – Gergely Mann jetzt mit 7 aus 8!

Markus Kauch berichtet vom Match der beiden Führenden der Liga:

Am heutigen Sonntag kam es im Werdener Jugendheim zum ersehnten Spitzenduell gegen den Tabellenzweiten OSC Rheinhausen. Die Duisburger spielten bisher eine starke Saison, u.a. mit einem Sieg gegen das Top Team aus Aachen. Wir gingen von Anfang an hochmotiviert zu Werke. Die Eröffnungsphase verlief an den meisten Brettern positiv. Jürgen Kaufeld konnte mit Schwarz den Anzugsvorteil seines starken holländischen Gegners neutralisieren und steuerte die Partie sicher in den Remishafen.

Benjamin Zaschke hatte bei seiner diesjährigen Premiere in der Ersten das Colle-Zukertort System ausgepackt. Er setzte seinen Gegner in einem komplexen Mittelspiel mehr und mehr unter Druck und gewann souverän. Sehr stark! Konstantin Berger hatte es mit Schwarz in seinem geliebten Grünfeld-Inder mit einer selten gespielten Läuferentwicklung nach a3 zu tun. Er zeigte im Mittelspiel immer mehr die Passivität dieser Figur auf, kontrollierte das Spiel und konnte bald die Ernte einfahren.

Gergely Mann opferte in der Caro-Kann Verteidigung früh einen Bauern. Als Kompensation hatte er neben dem Läuferpaar den noch unentwickelten Damenflügel seines Gegners. Also hieß es, die Initiative aufrecht zu erhalten. Wie schon des Öfteren gesehen, zeigt Gergely in solchen Situationen klinische Präzision. Er drang mit seinem Turm auf die 2. Reihe ein und die Schwächen des Gegners wurden erdrückend. Gergely sorgte für den 3,5:0,5 Zwischenstand und schraubte seinen persönlichen Score auf sagenhafte 7 aus 8 hoch. Markus Roth erspielte sich in der Eröffnung einen soliden Vorteil. Bald konnte er diesen in Materialgewinne ummünzen, die er mit großer Sorgfalt verwertete. Somit waren die wichtigen zwei Mannschaftspunkte bereits unter Dach und Fach!

Markus Kauch hatte nach der Eröffnung Raumvorteil, aktivere Figuren und Drohungen mit Durchbruchsmotiven im Zentrum. Sein Gegner verzichtete auf die Rochade, was den König im Zentrum zu einer Angriffsmarke machte. Eine Bedrohung seines Läufers ignorierte Markus und realisierte einen Bauerndurchbruch im Zentrum. Letztlich ergab sich ein Endspiel mit einem (Mehr-)Freibauern. Durch das Eindringen eines Turms auf die 7. Reihe ergab sich letztlich ein entscheidender Vorteil, den er mit einigen unnötigen Komplikationen verwertete.

Aleksej Litwak hatte gegen eine Modevariante im Caro-Kann zwar eine optisch gute Stellung erhalten, konnte aber im weiteren Verlauf sein Spiel nicht verstärken und unterlag den Gegendrohungen des Gegners. Last but not least hatte Yaroslav Bilenko eine sehr komplexe Stellung mit entgegengesetzten Rochaden erhalten. Es schien so, als könne der Gegner die „lange Rochade“ von Yaroslav schneller attackieren und stürmte vehement mit seinen Bauern vor. In der „post mortem“ Analyse kam heraus, daß eine Traumkombi mit einem Springerschach die Partie in der Tat entschieden hätte. Allerdings sah der Gegner dies nicht und Yaroslav verteidigte sich gewohnt zäh. Das Remis im Endspiel stellte den 6:2 Endstand für uns her.

Ein toller Erfolg! Aufgrund des Sieges von Aachen brauchen wir zum sicheren Aufstieg aber noch ein Unentschieden oder einen Sieg im letzten Spiel in Düsseldorf.