Jürgen Schützdeller
Heute war offiziell ein Auswärtsspiel in Mülheim angesetzt, doch da MH-Nord VIII auf ihr Heimrecht verzichtete, haben wir als echte Schachfreunde ihrem Wunsch entsprochen und die Spiele im Wesselswerth ausgetragen. Diesmal waren unsererseits 2 Stammspieler zu ersetzen – somit musste unser „Käpt’n Rudi“ ran an die Figuren.
Es ging gut los: Das 1:0 für die Werdener schoss gleich mal Mr. 100 % Michael Grevendick nach etwa einer Stunde. Nachdem er aus der Eröffnung mit einem Plusbauern hervorgegangen war, drohte er später einen zweiten zu vernaschen, woraufhin sein Gegner entnervt aufgab. Ebenso souverän wickelte Victor Yu seine Partie ab. Mit zwei Mehrbauern im Rücken läutete er eine vehemente Attacke ein. Unverhofft präsentierte der Opponent auch noch seine Dame kostenfrei auf dem Silbertablett – ein Angebot, das man nicht ablehnen kann!
Den nächsten Punkt zum vorentscheidenden 3:0 steuerte Jürgen Schützdeller am Spitzenbrett bei. Entgegen seiner Gewohnheit und aller Erwartungen opferte er diesmal tatsächlich kein Material, sondern eröffnete grundsolide & langweilig. Dies sollte sich auszahlen: Nach 15 Zügen hatte er seiner Gegnerin 2 Doppelbauern und einen ruinierten Königsflügel verpasst. Als Jürgen sich dann noch am Ende mit einer taktischen Kombination einen ganzen Turm einverleiben konnte, war das Spiel definitiv entschieden.
Weniger Schachglück war Rudi Zannoni am 6. Brett beschieden. Ein etwas unkorrekter Damentausch kostete ihn im Nachgang satte 3 Bauern, wodurch die Partie langfristig nicht mehr zu halten war. Sein Opponent gab kein Pardon und erzielte konsequent den 3:1 Anschlusstreffer für die Mülheimer.
Den entscheidenden 4. Sieg fuhr dann Harri Tödtloff an Brett 3 ein. Schon im fünften Zug gelang ihm mit einer Bauerngabel ein veritabler Spieß, dem ein feindlicher Läufer zum Opfer fiel. Im Anschluss spielte er seinen „Stiefel“ gewohnt ruhig und gelassen herunter, bis ein weiterer Fauxpas seines Gegenübers das ohnehin schon verlorene Duell abrupt beendete.
Last not least gestaltete Venice Barthelmes mit ihren schwarzen Klötzchen lange Zeit eine ebenso spannende wie ausgeglichene Partie, bis eine kleine Ungenauigkeit ihr eine Verluststellung einbrockte. In Anbetracht des bereits feststehenden Mannschaftserfolgs verzichtete sie jedoch auf verbissenen Widerstand und strich die Segel.
Damit steht die 6. Garnitur der SF Werden in der Tabelle der Kreislige aktuell auf dem zweiten Platz, wobei das Ergebnis der röchelnden Steele/Krayer gegen die Lästigen Bauern zu Redaktionsschluss noch nicht vorlag. Abgerundet wird der Spieltag durch den schönen Erfolg der 7. Mannschaft (s. Bericht unten).