Uwe Claussen hat die 2. Jugend nach Dortmund begleitet: Das Ruhrgebiet atmet auf. Endlich ist die A40 wieder offen. Ich hatte für die Anreise extra etwas mehr Zeit geplant, denn Donnerstagmorgen war die A40 noch gesperrt.
Leider hatten wir vorher schon ein wenig Sorgen, denn wir mussten auf Linda und Mischa verzichten. Glücklicherweise sprangen Daniela und Viktor ein. Und so machten wir uns frohen Mutes auf den Weg nach Dortmund. Dass das kein Spaziergang werden würde, war uns klar. Nach der Startliste sollten beide Teams ungefähr gleich stark sein, aber auf der Reservebank kann Brackel aus einem riesigen Kader vieler junger und starker Talente schöpfen. Und so stellten wir uns vor allem an den hinteren Brettern auf starke Gegenwehr ein.
Aber nun zum Kampf. Da Brackel ihre Spitzenspieler nicht dabei hatten, waren wir an den vorderen Brettern favorisiert, an den hinteren eher Außenseiter. Der Kampf ging gut los. Till spielte eine bekannte Variante und konnte sich mit Weiß zumindest etwas Raumvorteil sichern. Ordentlich Druck machte von Beginn an Philipp. Die anderen Bretter hatten es nicht so eilig. Nach ca. eine Stunde dann das erste Ergebnis: Konrad und sein Gegner einigten sich auf Remis. Ich hatte das Gefühl, dass Konrad etwas besser stand, aber mit Schwarz gegen seinen fast 100 DWZ Punkte stärkeren Gegner ist das natürlich vollkommen ok. In der Zwischenzeit hatte Philipp sich bereits großen Vorteil erspielt. Hier erwartete ich eine schnelle Entscheidung. Am Spitzenbrett hatte sich indes eine unübersichtliche Stellung ergeben. Wer stand da eigentlich besser?! Sonst weiter alles im grünen Bereich. Kurz darauf schoss Philipp das erwartete Führungstor. Till konnte langsam das Heft in die Hand nehmen, hatte eine Qualität mehr, der Gegner dafür aber zwei Freibauern. Der aktive König von Till sollte eigentlich das Spiel entscheiden.
Danielas Stellung gefiel mir auch immer besser. Dafür bekamen aber leider Jonathan und Viktor Probleme. Dann die Entscheidung am 1. Brett. Nach einem taktischen Turmopfer kann Schwarz nicht mehr verhindern, dass Tills Freibauer zur Dame umgewandelt wird. 2,5 – 0,5. Aber die Freude währte nicht lange. Viktors Damenturm hatte sich nach c6 verirrt um den d6 Bauern zu decken. Leider fehlte der aber am anderen Flügel und der Gegner konnte das geschickt ausnutzen und mit den Schwerfiguren in die Stellung eindringen. Materialverlust war unvermeidbar. 2,5 – 1,5. Die Stellung am 2. Brett machte mir auch große Sorgen. Jonathan musste einen Bauern geben und seinem schwarzfedrigen Läufer gingen die Felder aus. Ich befürchtete das Schlimmste.
Schlussakt. Daniela hatte in der Zwischenzeit ihre Figuren super aufgebaut und die diversen Drohungen und Fesselungen führten zu einem Fehler beim Gegner und Daniela konnte eine Qualität gewinnen. Kurz darauf griff der Brackeler Spieler nochmal daneben und dann war es vorbei. 3,5 – 1,5, der Sieg. In der Zwischenzeit hatte sich die Lage bei Jonathan etwas gebessert. Der Läufer atmete wieder freie Luft und vielleicht könnte man mit viel Phantasie auch den Bauern zurückbekommen, aber die Stellung …?! Da der Kampf gelaufen war und beide anscheinend keine Lust auf einen langen Stellungskampf hatten, einigten sie sich auf Remis. Jonathan war darüber auf jeden Fall nicht unglücklich. 4 – 2, ein schöner Sieg nach einem, wie erwartet, hartem Mannschaftskampf. In der Tabelle liegen nun zwei Runden vor Schluss Mülheim Nord und wir mit jeweils 4 Mannschaftspunkten Vorsprung vor den anderen Teams in Führung. Damit steht nun bereits fest, dass der Staffelsieger aus unserem Bezirk kommt.