Jürgen Schützdeller sieht seine Mannschaft nahe am Klassenerhalt:
Nachdem der Werdener Equipe der letzte schöne Erfolg in Borbeck am grünen Tisch aberkannt worden ist, stand ein echtes Abstiegsduell auf dem Spielplan – denn die Protagonisten aus dem fernen Osten von Essen waren sozusagen direkte „Mitbewerber“ um den Klassenverlust. Wieder einmal konnte nur noch ein Sieg helfen.
Doch der SchachGott war erneut auf unserer Seite, und schon nach rund einer Stunde stand es 2:0 für die Schachfreunde. Emilia Biruk und Konrad Händler konnten an den Brettern 6 respektive 5 ihre jeweiligen Gegner zur Strecke bringen. Die Metapher aus dem Boxsport ist natürlich nicht wörtlich gemeint. Emilia absolvierte ein spannendes und aufregendes Match und hatte am Ende diverse Optionen, um zu gewinnen. Konrad benötigte nur 16 Züge, und zwang mit einer taktischen Raffinesse seinen Gegner nach Figurenverlust zur Aufgabe.
Dann ereignete sich ein kleiner Rückschlag am 3. Brett, wo sich Harri Tödtloff mit einem deutlich stärkeren Gegner auseinanderzusetzen hatte. Da er nicht zur Rochade kam, sah sich sein König permanenten Angriffen ausgesetzt, die er schließlich nicht mehr zu parieren vermochte. Doch die Trauer währte nicht lange, gelang doch etwas später ein weiterer Doppelschlag durch Michael Grevendick am zweiten und Venice Barthelmes am vierten Brett.
Michael konnte im Mittelspiel einen Bauern verköstigen und danach den schwarzen König in der Mitte festnageln. Als ihm dann auch noch ein Turm in die Hände fiel, blieb seinem Kontrahenten nichts anderes mehr möglich, als die Waffen zu strecken. Venice gelang es mittels Fesselung eines Springers die feindliche Königsstellung gefährlich aufzureißen und ihre Dame dort in Angriffsposition auf die Lauer zu legen. Als sie dann noch einen Turm zur Verstärkung ins Feld führen konnte, war das Matt nicht mehr zu verhindern. Damit stand der Mannschaftssieg schon fest.
An Brett 1 musste Jürgen Schützdeller die härteste Nuss knacken, hatte sein Widersacher doch rund 250 Punkte mehr auf der nach oben offenen DWZ-Skala und bislang alle seine Partien gewonnen. Jürgen gestaltete seine Abwehr nach gallischer Art – á la francaise. Diese „Maginot-Linie“ hielt nicht nur ausgezeichnet Stand, sondern ermöglichte zudem ein aktives Gegenspiel. Nach der frühen 2:0 Mannschaftsführung bot Jürgen ein taktisches remis an, worüber sein Gegenüber rund eine Stunde ins Grübeln geriet – schließlich willigte er ein.
Damit hieß es zum Schluss 4 ½ zu 1 ½ für die sechste Vertretung der Schachfreunde, und der Klassenerhalt ist nun greifbar nahe.